Polizei Schweiz
  • Category flag
  • Category flag
  • Category flag
  • Category flag
  • Category flag
  • Category flag
  • Category flag
  • Category flag
  • Category flag
  • Category flag
  • Category flag
  • Category flag
  • Category flag
  • Category flag
  • Category flag
  • Category flag
  • Category flag
  • Category flag
  • Category flag
  • Category flag
  • Category flag
  • Category flag
  • Category flag
  • Category flag
  • Category flag
  • Category flag
  • Category flag

Zürich: 5,3 Mio nachgewiesene Beute – Ungewöhnliche Wege im Kampf gegen Trick- und Taschendiebstähle

Rund 5,3 Millionen Franken erbeuteten Langfinger allein in der Stadt Zürich im vergangenen Jahr auf perfide Art und Weise. 63 mutmaßliche Diebe wurden dabei von der Polizei ertappt und festgenommen. Nebst den klassischen Taschendieben treten auch immer wieder Geldwechseltrickdiebe auf. Zehn Täter konnte die Stadtpolizei Zürich in diesem Jahr aus dem Verkehr ziehen. Im Kampf gegen die Langfinger wird die Stadtpolizei nun vom weltbekannten Trickdiebkünstler Charly Borra unterstützt.

In den letzten fünf Jahren intensivierte die Stadtpolizei Zürich die Fahndung nach Trick- und Taschendieben. Dadurch konnte die Anzahl der angezeigten Delikte in der Stadt Zürich von rund 5'000 auf rund 3'000 reduziert werden. Seit mehreren Jahren werden Detektive der Stadtpolizei, die sich mit Trick- und Taschendiebstählen befassen, speziell geschult.

Weil der bekannte Trickdiebkünstler Charly Borra dieses Jahr in einem Zirkus in Zürich auftritt, wurde er von der Stadtpolizei engagiert, um die Polizisten in einige seiner Geheimnisse einzuweihen. Der für seine Fingerfertigkeiten bekannte Künstler läßt sich kostenlos in die Karten blicken und ist bereit, einige seiner Tricks offen zu legen. Für die Detektive bedeutet dies eine interessante Abwechslung und Weiterbildung. Charly Borra wird den Polizisten nicht nur die nachstehend aufgeführten, gängigsten Vorgehensweisen zeigen, sondern auch die neuesten und perfidesten Methoden.

Das Vorgehen der Diebe ist meist dasselbe: Sie suchen sich mit Vorliebe Orte aus, wo viele Personen zusammenkommen oder wo ein Gedränge herrscht. Die meisten Delikte ereignen sich in Warenhäusern, Restaurants sowie an Tram- und Bushaltestellen und in öffentlichen Verkehrsmitteln. Die Täter arbeiten vor allem mit Ablenkungstricks und treten einzeln oder zu zweit auf. Besondere Vorsicht ist immer angezeigt, wenn ein Gedränge herrscht oder wenn fremde Personen Körperkontakt suchen.

Einige von Dieben angewendete Tricks:

Eine Person verwickelt das Opfer in ein Gespräch, wodurch dieses abgelenkt ist. Der zweite Täter entwendet gleichzeitig das Portmonee oder die Wertsachen des Opfers. Ein immer wieder angewendeter, perfider Ablenkungstrick ist z. B. das Fallenlassen von Gegenständen oder Bargeld auf den Boden. Während man beim Auflesen behilflich ist, entwendet eine andere Person das Portmonee.

In der Umgebung von Parkplätzen ist ein beliebter Trick, jemanden auf eine angebliche Reifenpanne aufmerksam zu machen. Hält der Betroffene Nachschau, entwendet ein weiterer Täter die Wertsachen aus dem Auto.
Eine andere Methode wenden Straßenverkäufer an, die spontan auf ihre Opfer zugehen und ihnen den angebotenen Schmuck gleich um den Hals oder das Handgelenk legen. Beim Entfernen des ungewünschten Schmucks entwenden sie dank grosser Fingerfertigkeit unbemerkt auch den Schmuck des Opfers.

Eine spezielle Kategorie stellen die sogenannten Geldwechseltrickdiebstähle dar. Seit Januar 2010 gingen bei der Stadtpolizei rund 120 Anzeigen von solchen Diebstählen ein. Das Vorgehen der Diebe ist immer dasselbe. Die Opfer werden angesprochen und gefragt, ob sie Münz wechseln können. Sobald die hilfsbereiten Passanten ihre Geldbörsen öffnen, um nach passendem Kleingeld zu suchen, greifen die Diebe ebenfalls in das Münzfach, um bei der Suche zu "helfen".
Gleichzeitig halten die Täter einen Stadtplan oder ein Flugblatt (Stapo: ein Fleier bzw. "flyer") in der Hand, um das Portmonee abzudecken und unbemerkt das Notengeld zu entwenden. Auf diese Art und Weise erbeuteten Diebe in diesem Jahr über 70'000 Franken. Bei den Opfern handelte es sich meistens um ältere Männer, weil für dieses Vorgehen vor allem Herreneldbörsen geeignet sind. Betroffen waren sämtliche Stadtkreise, insbesondere die Kreise 1 und 7 sowie der Kreis 11.

Die Stadtpolizei hat bereits im Oktober und im August 2010 vor solchen Dieben gewarnt (siehe vorausgegangene Polizeimeldungen in der Rubrik "Trickdiebstahl").

Die wichtigsten Vorsichtsmaßnahmen seien hier nochmals erwähnt:

Sich im Zweifelsfall nicht auf Geldwechsel mit unbekannten Personen einlassen und diese besser an Banken oder Geschäfte verweisen. Wer dennoch behilflich sein will, soll auf genügend Distanz zum Gegenüber beharren! Wird man Opfer oder Zeuge eines Diebstahls, empfiehlt die Polizei in jedem Fall eine Anzeige zu erstatten, oder die Beobachtungen der Polizei unter der Notrufnummer 117 zu melden.

  Redaktion Polizei-Schweiz       5 November, 2010 23:19