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Uri UR – Gesundheitsbefragung der Bevölkerung

Im Auftrag der Urner Gesundheits-, Sozial und Umweltdirektion erfasste das Schweizerische Gesundheitsobservatorium 2017 zum dritten Mal den Gesundheitszustand und das Gesundheitsverhalten der Urner Bevölkerung mit einer repräsentativen Umfrage. Der «3. Kantonale Gesundheitsbericht» mit den Auswertungen und Ergebnissen wurde jetzt veröffentlicht. Der Bericht kommt zum Schluss, dass die Gesundheit und das Gesundheitsverhalten der Urnerinnen und Urner in vielen Bereichen besser ist als jene der Gesamtschweiz. Allerdings gibt es auch noch Verbesserungspotential.

Das Bundesamt für Statistik führt seit 1992 alle fünf Jahre eine Schweizerische Gesundheitsbefragung (SGB) bei einer repräsentativen Anzahl Schweizerinnen und Schweizern durch. Die Gesundheits-, Sozial- und Umweltdirektion hat für die Befragungen 2007, 2012 und auch 2017 eine Erhöhung der Anzahl Befragten auf 511 Personen im Kanton Uri in Auftrag gegeben. Mit Hilfe dieser Stichprobenerhöhung konnte nun zum dritten Mal ein ausführlicher Urner Gesundheitsbericht erstellt werden.

Der Urner Gesundheitsdirektor Regierungsrat Christian Arnold ist der Meinung: «Um eine zielgerichtete und effiziente Gesundheitspolitik führen zu können, bedarf es Informationen über den Gesundheitszustand der Bevölkerung und seiner Einflussfaktoren.» Insofern hat der kantonale Gesundheitsbericht zum Ziel, den politischen Entscheidungsträgerinnen und -trägern, den Gesundheitsfachleuten und weiteren interessierten Personen einen Überblick über den Gesundheitszustand und das Gesundheitsverhalten der Urner Bevölkerung zu vermitteln.

Wichtige Ergebnisse

Die Ergebnisse des vorliegenden Gesundheitsberichts können insgesamt positiv bewertet werden. Gleichzeitig zeigen sie auf, wo Handlungsbedarf besteht und dienen so als Grundlage für Gesundheitsförderungs- und Präventionsprogramme. Der Bericht zeigt keine wesentlichen Veränderungen gegenüber den Vorjahren auf. Er bestätigt vielmehr bereits bekannte Ergebnisse – einerseits zur Situation innerhalb des Kantons, andererseits aber auch bezüglich dem Vergleich zur Gesamtschweiz.

Die Lebenserwartung ist in jüngerer Zeit stetig gestiegen. Sie beträgt im Kanton Uri bei Geburt 84 Jahre bei den Frauen und 81 Jahre bei den Männern und liegt damit unter dem Schweizer Durchschnitt. Sowohl im Kanton Uri als auch in der Gesamtschweiz sterben die Menschen am häufigsten an Herz-Kreislauf-Krankheiten, gefolgt von Krebserkrankungen.

88,1 % der Urner Bevölkerung schätzen ihre Gesundheit als gut oder sehr gut ein, dieser Anteil liegt tendenziell über dem Durchschnitt in der Gesamtschweiz (85 %). 29 % der Urner Bevölkerung (CH: 33 %) leidet an einem lang andauernden Gesundheitsproblem, und 21 % sind durch ein Gesundheitsproblem eingeschränkt, in der Gesamtschweiz ist dieser Anteil mit 25 % höher. 19 % der Urnerinnen und Urner geben einen erhöhten Blutdruck an, 9 % erhöhte Cholesterinwerte und 5 % berichten von Diabetes, dabei ist bei diesen drei Risikofaktoren im Kanton Uri seit 2007 eine zunehmende Tendenz festzustellen. 10 % aller Urnerinnen und Urner berichten von mittleren bis starken psychischen Belastungen, was weniger sind als in der Gesamtschweiz (15 %).

Eine Mehrheit der Bevölkerung im Kanton Uri und in der Gesamtschweiz achtet auf ihre Gesundheit. Nur 11 % der Urner Bevölkerung ist bezüglich der eigenen Gesundheit unbekümmert (CH: 12 %). Trotzdem ist ein erheblicher Teil der Bevölkerung des Kantons Uri (42 %) und der Schweiz (43 %) von Übergewicht (inkl. Adipositas) betroffen. Männer sind sowohl im Kanton Uri als auch in der Schweiz häufiger übergewichtig oder adipös als Frauen.

Im Kanton Uri und in der Schweiz achten viel mehr Frauen auf ihre Ernährung als Männer, und Urner Männer achten seltener auf Ihre Ernährung als Schweizer Männer. Die Empfehlung, mindestens fünf Portionen Gemüse und/oder Früchte am Tag zu konsumieren, wird im Kanton Uri seltener eingehalten als in der Schweiz. Im Kanton Uri sind 81 % der Bevölkerung körperlich ausreichend aktiv, was deutlich über dem Schweizer Anteil von 76 % liegt. Die körperliche Aktivität hat seit 2007 sowohl im Kanton Uri als auch in der Schweiz zugenommen.

Im Kanton Uri liegt der Raucheranteil bei 23% und damit nahe beim Schweizer Durchschnitt von 27 %. In Uri ist die Anzahl Raucher seit 2007 ungefähr stabil geblieben, mit Blick auf die Gesamtschweiz zeigt sich seit 1992 ein Rückgang des Tabakkonsums bei den Männern. Besonders auffällig ist in der Schweiz der Rückgang des Anteils starker Raucherinnen und Raucher seit 1992. Der tägliche Alkoholkonsum in den letzten 25 Jahren hat schweizweit – besonders bei den Männern – stark abgenommen, dafür ist der wöchentliche Konsum angestiegen.

Im Jahr 2017 berichten 13 % aller Urner und 15 % aller Schweizer von einem täglichen Alkoholkonsum, während nur 5 % aller Urnerinnen und 7 % aller Schweizerinnen von einem gleich häufigen Konsum berichten. Auch der wöchentliche Konsum ist bei den Männern deutlich ausgeprägter als bei den Frauen. Die Anteile im Kanton Uri liegen tendenziell unter dem Schweizer Durchschnitt. Während der tägliche Alkoholkonsum mit dem Alter stark zunimmt, ist bei der jüngeren Generation dafür das «Rauschtrinken» verbreiteter.

Etwa 9 von 10 Erwerbstätigen im Kanton Uri berichten sowohl von physischen als auch von psychosozialen Belastungen bei der Arbeit. Das Gefühl emotionaler Erschöpfung bei der Arbeit – ein Indikator für Burnout – wird von 13 % der Erwerbstätigen im Kanton Uri zumindest teilweise bejaht. Dieser Anteil ist ähnlich hoch wie in der Schweiz. Über drei Viertel der Befragten im Kanton Uri sind mit ihrer Arbeit (sehr) zufrieden. Dennoch berichten 3 % im Kanton Uri von einer (sehr) geringen Arbeitszufriedenheit, was deutlich unter dem Wert der Gesamtschweiz liegt (11 %).

Der Kanton Uri liegt mit durchschnittlich 2,2 Hausarztkonsultationen pro Person innerhalb eines Jahres nahe beim Schweizer Durchschnitt von 2,3; bei den Spezialarztkonsultationen (ohne Frauenärzte) hingegen mit 1,0 an zweitletzter Stelle aller ausgewiesenen Kantone und unter dem Schweizer Durchschnitt von 1,5. Insgesamt zeigt sich, dass ärztliche Dienstleistungen sowie ambulante und stationäre Spitalaufenthalte von Urnerinnen und Urnern tendenziell weniger beansprucht werden als in der Gesamtschweiz. Zudem werden im Kanton Uri auch weniger Vorsorge- bzw. Kontrolluntersuchungen für chronische Krankheiten und Krebs in Anspruch genommen.

Die Bruttokosten und -prämien der obligatorischen Krankenpflegeversicherung (OKP) der Urner Bevölkerung beliefen sich im Jahr 2017 auf 107,4 Millionen Franken. Zwischen 2013 und 2017 sind die Kosten um jahresdurchschnittlich +1,2 % gestiegen, was weniger ist als im Schweizer Durchschnitt (jahresdurchschnittlich +3,8 %). Der grösste Kostenblock entfällt auf die stationären und ambulanten Leistungen der Spitäler mit 47 % der gesamten OKP-Bruttokosten. Pro versicherte Person belaufen sich die jährlichen OKP-Bruttokosten 2017 im Kanton Uri auf 2’959 Franken – damit liegt der Kanton deutlich unter dem Schweizer Durchschnitt von 3’842 Franken. Vor diesem Hintergrund ist es schwer nachzuvollziehen, weshalb die Krankenkassenprämien Jahr für Jahr ansteigen.

Fazit

Der Gesundheitsdirektor Christian Arnold stellt aufgrund der ersten Beurteilung des Gesundheitsberichts fest: «Grundsätzlich sind die Ergebnisse des Gesundheitsberichtes erfreulich. Die Urnerinnen und Urner schätzen ihre Gesundheit als gut oder sehr gut ein, achten auf ihre Gesundheit und sind körperlich aktiv. Das Gesundheitsverhalten der Urnerinnen und Urner ist somit sehr positiv. Aus diesem Grund sehe ich keinen dringenden Handlungsbedarf.

Es gilt nun an der bisherigen Gesundheitspolitik festzuhalten damit der Gesundheitszustand erhalten bleibt und langfristig verbessert werden kann. Darüber hinaus gilt es den Bereichen Aufmerksamkeit zu schenken, in denen der Vergleich zur Schweizer Bevölkerung noch Defizite haben. Die Informationen aus dem dritten Urner Gesundheitsbericht bilden für künftige gesundheitsfördernde Projekte eine wertvolle Grundlage und werden bei der Ausgestaltung der kantonalen Gesundheitspolitik beigezogen und berücksichtigt.»

Kanton UR

  Redaktion Polizei-Schweiz       2 September, 2020 14:16