Polizei Schweiz
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Todesfälle auf Thurgauer Straßen auf Rekord-Tiefstand – aus Stand von 1940 – trotz dreißig Prozent mehr Verkehrsaufkommen

FRAUENFELD (kapo) Im Jahr 2006 verloren auf den Thurgauer Straßen zehn Personen ihr Leben. Damit ist die Zahl der Verkehrstoten auf den Stand von 1940 gefallen – trotz einem über 30 Mal höheren Verkehrsaufkommen gegenüber damals.

Die Zahl der Verkehrsunfälle sank 2006 im Vergleich zum Vorjahr um 7,3 Prozent. Weniger erfreulich: Alkohol am Steuer wird wieder zum Thema.

Die Kantonspolizei Thurgau veröffentlichte gestern ihre Verkehrsunfall-Statistik für das Jahr 2006. Und die Verantwortlichen hatten allen Grund zur Freude: Mit „nur" zehn Todesfällen auf den Thurgauer Straßen ist die Quote auf einen Rekord-Tiefstand gesunken, wie er letztmals 1940 verzeichnet worden war.

Zum Vergleich: Damals waren rund 5300 Fahrzeuge immatrikuliert, 2006 hingegen rund 175'000. Der traurige Rekord von 83 Verkehrstoten aus dem Jahr 1972 ist glücklicherweise in weite Ferne gerückt.

Kombination verschiedener Faktoren

Fritz Hefti, der Chef der Verkehrspolizei, schreibt den Erfolg nicht nur den sicherer gewordenen Fahrzeugen zu. „Wir tun vieles dafür, daß die geltenden gesetzlichen Vorschriften eingehalten werden." Die rückläufigen Zahlen der Verkehrsunfälle und der tödlich Verunglückten seien auf die Kombination verschiedener Massnahmen zurückzuführen.

Das vor zwei Jahren lancierte Projekt „Regio+" habe seine Präventivwirkung entfaltet, sagte Heinz Bachmann, der Chef Aussendienst.

Bachmann ist zuständig für die Patrouillentätigkeit der Kantonspolizei, die im Rahmen von „Regio+" deutlich verstärkt wurde. Mit „Regio+" verkehren rund um die Uhr sechs Streifen, aufgeteilt auf drei Polizeiregionen. Sie leisteten 2006 insgesamt 116'000 Mannstunden.

Aber auch die Geschwindigkeits- und Alkoholkontrollen von Verkehrspolizei und Außendienst, die sowohl präventiv wie repressiv wirken, hätten das kollektive Fahrverhalten positiv beeinflußt, gaben sich Fritz Hefti und Heinz Bachmann überzeugt.

786 Verletzte, gefährdete Neulenker

Die Kantonspolizei Thurgau registrierte 2006 insgesamt 1554 Verkehrsunfälle, das sind 123 oder 7,3 Prozent weniger als 2005. 786 Personen wurden verletzt, 80 davon schwer.

Mit zehn Verkehrstoten gegenüber 16 im Vorjahr nahm diese Zahl nochmals deutlich ab. Wiederum mit Abstand die meisten Unfälle verursachten die 18- bis 25-jährigen Lenker. Von 221 Unfällen, die auf übersetzte Geschwindigkeit zurückzuführen sind, waren 92 Mal Neulenker am Steuer.

Die jungen Erwachsenen gelten damit etwa zweieinhalb Mal so häufig als Verursacher eines „Geschwindigkeitsunfalls" wie die übrigen Jahrgänge. Alkohol: Mehr Unfälle, mehr Verzeigungen Die Zahl der Unfälle, in denen Alkohol im Spiel war, stieg von 165 (2005) auf 173 an. Sie führten zu 76 Verletzten und drei Todesopfern.

Die Spitzenwerte verzeichnete die Kantonspolizei jeweils an den Wochenenden zwischen 23 Uhr und 5 Uhr.

121 Personen, welche einen Unfall verursachten, saßen mit mehr als 1,2 Promille Blutalkohol am Steuer. Alkohol bedingte Verkehrsunfälle können allen Altersklassen zugeschrieben werden, wobei die 21- bis 30-Jährigen die Statistik anführen.

Zugenommen haben auch die Verzeigungen wegen Fahrens in angetrunkenem Zustand: 176 Lenkerinnen und Lenker wurden mit Werten zwischen 0,5 und 0,8 Promille angehalten (2005: 138), bei 610 Verkehrsteilnehmern ordneten die zuständigen Bezirksämter Blutproben an (2005: 515).

Unspektakuläre, aber wichtige Hintergrundarbeit

Der größte Teil der Polizeiarbeit spielt sich unspektakulär abseits der öffentlichen Wahrnehmung ab und besteht vorwiegend aus Schreibarbeit. 2006 rapportierten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Polizeiposten nicht weniger als 12'335 Ereignisse und Sachverhalte zu Handen von Untersuchungsbehörden, Gerichten und Versicherungen.

Weiter erledigten sie 51'544 verschiedenste Aufträge: zum Beispiel Zustellungen im Auftrag verschiedener Betreibungsämter, Verzeigungsvorhalte (etwa nach Übertretungen im Straßenverkehr), Ausschreibungen, Erhebungen.

Nicht beziffern lassen sich die unzähligen Hilfestellungen, welche die Kantonspolizei im Sinne eines Öffentlichkeitsdienstes ("Service public") am Schalter oder auf der Straße erbringt.

Stütze man sich auf die Statistik sowie auf Gespräche mit Behörden und der Bevölkerung ab, so stimme die eingeschlagene Richtung der Kantonspolizei Thurgau, sagte Kommandant Hans Baltensperger. „Die Bevölkerung erwartet aber auch weiterhin eine Kantonspolizei, die spürbar präsent ist."

Dies zeige sich auch darin, daß trotz rückläufiger Kennzahlen eine Entspannung in der gesamten Auftragslage der Kantonspolizei nicht zu verzeichnen sei.

Es gelte, die zahlreichen Partikularinteressen im Interesse der Allgemeinheit vernünftig zu gewichten. „Mit Augenmaß beschreiten wir diesen Weg weiter", so der Kommandant.

  Redaktion Polizei-Schweiz       13 März, 2007 14:02