Polizei Schweiz
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Stadt Bern: Kriminalstatistik 2007 der Stadt Bern

Gesamtzahl der Straftaten in der Stadt Bern hat um 4.2 Prozent abgenommen

Die Zahl der bei der ehemaligen Stadtpolizei Bern im Jahr 2007 erfaßten Straftaten hat gegenüber dem Vorjahr erneut abgenommen; allerdings in kleinerem Ausmaß als 2006.

Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 20'415 Straftaten registriert, dies sind 899 oder 4.2 % weniger als 2006. Nachdem die Delikte gegen Leib und Leben in den vergangenen fünf Jahren stetig zugenommen haben, kann 2007 erstmals eine deutliche Abnahme festgestellt werden. Ebenfalls abgenommen haben die häusliche Gewalt, die Vermögensdelikte sowie die Entreißdiebstähle. Demgegenüber steht die erneute Zunahme der Raubdelikte sowie eine Zunahme der Einbruchdiebstähle und Sachbeschädigungen.

Vermögensdelikte

Die Zahl der Vermögensdelikte hat gegenüber dem Vorjahr von 14'115 auf 13'558 Straftaten (-4.1%) abgenommen. Diese Abnahme resultiert vor allem aus einem deutlichen Rückgang bei den einfachen Diebstählen. Mit 67.3% machen die Vermögensdelikte jedoch auch im vergangenen Jahr den größten Teil der Straftaten aus, gefolgt von den Betäubungsmitteldelikten mit 14.6%.

Einfacher Diebstahl, inkl. Versuch

Der einfache Diebstahl macht bei den Vermögensdelikten den größten Anteil aus. Im vergangenen Jahr sind 4’888 einfache Diebstähle angezeigt worden. Dies sind 746 oder 13.2% weniger als im Vorjahr. Aufgrund der nun während mehreren Jahren gezielt durchgeführten Aktionen gegen Taschendiebe wird die Stadt Bern durch potenzielle Täter eher gemieden.

Im Vergleich zum Jahr 2006 hat die Zahl der einfachen Diebstähle erneut abgenommen und liegt nur leicht über dem Tiefststand im Jahr 2000.

Einbruchdiebstahl, inkl. Versuch

Die Zahl der Einbruchdiebstähle (inklusive Einbrüche in Fahrzeuge) hat mit 2'649 Straftaten im Vergleich zum Vorjahr um 2.95% (76 Fälle) leicht zugenommen. Überdurchschnittlich viele Einbrüche in Wohnungen oder Firmen sind in den Monaten Juni und September des vergangenen Jahres verzeichnet worden.

Sachbeschädigung

Die Zahl der angezeigten Sachbeschädigungen hat um 252 auf 2’568 zugenommen. Dies entspricht einer Zunahme von 10.9%. In der 10-Jahresstatistik handelt es sich um den zweithöchsten Stand seit dem Jahr 2005. Vor allem im Bereich der Sachbeschädigungen durch Sprayereien haben einzelnen Tätern mehrere Delikte (in einem Fall sogar über 70) zur Last gelegt werden können.

Entreißdiebstahl, inkl. Versuch

Erwähnenswert ist die signifikante Abnahme bei den Entreißdiebstählen. 69 Entreißdiebstähle sind angezeigt worden. Dies sind 26 oder 27.4% weniger als im Vorjahr. Betrachtet man den 10-Jahresvergleich, handelt es sich zusammen mit dem Jahr 2004 um den niedrigsten Stand.

Raub, inkl. Versuch

Die Zahl der Raubdelikte hat um 13 auf 161 Delikte erneut zugenommen. Dies entspricht einem Anstieg von 8.8% gegenüber dem Vorjahr. Nach aufwändigen Ermittlungen sind zwei Gruppen ermittelt worden, welche mehr als zehn respektive zwanzig Delikte verübt haben. Besonders jugendliche Täter treten häufig in Gruppen auf. Eigentliche Räuberbanden sind der Polizei jedoch nicht bekannt. Die Polizei hat sich vor allem mit einem Anstieg der Raubdelikte in den Monaten Januar, Februar, Oktober und November des letzten Jahres konfrontiert gesehen.

Die sehr unterschiedliche Täterschaft ist zu verschiedenen Zeiten und an verschiedenen Orten in Erscheinung getreten. Tendenziell werden Raubüberfälle vor allem in der oberen Altstadt verübt, eigentliche Brennpunkte sind jedoch keine erkennbar. Augenfällig ist, daß es sich bei 51% der ermittelten Täter um Jugendliche handelt.

Weiterhin wird eine Zunahme der Gewalt im öffentlichen Raum festgestellt. Täter sind immer mehr Jugendliche oder junge Erwachsene, die meistens ohne irgendeinen Anlaß oder aus Langeweile andere Einzelpersonen oder Personengruppen attackieren oder ausnehmen. Es ist eine qualitative Zunahme der Gewalt festzustellen.

Schlagen und Treten gegen oder auf den Kopf, den Rumpf oder den Rücken der Opfer ist häufig. Ein Bewußtsein, was mit diesem Verhalten ausgelöst wird, scheint zum Teil ganz zu fehlen.

Strafbare Handlungen gegen Leib und Leben

Nachdem die Gesamtzahl der Delikte gegen Leib und Leben in den vergangenen fünf Jahren stetig angestiegen ist, kann für das Jahr 2007 eine deutliche Abnahme festgestellt werden. 2007 sind 513 Delikte gegen Leib und Leben angezeigt worden, 57 weniger als im Vorjahr (-11%). Beim weitaus größten Teil der angezeigten Straftaten gegen Leib und Leben handelt es sich um Tätlichkeiten (53.2%) und Körperverletzungen (42.5%).

Mit Ausnahme der versuchten Tötung ist bei allen Tatbeständen ein Rückgang zu verzeichnen, am Stärksten, um 11%, bei den Tätlichkeiten 273 (2006:306). Aber auch die Körperverletzungen 218 (2006:230) sind um 5% zurückgegangen. Erfreulicherweise hat es 2007 kein vollendetes Tötungsdelikt gegeben. Allerdings ist die Zahl der Tötungsversuche auf 5 gegenüber 2 im Vorjahr gestiegen.

Der Rückgang bei den Tätlichkeiten und Körperverletzungen erklärt sich wahrscheinlich im Wesentlichen durch den Rückgang der Anzeigen in Fällen von häuslicher Gewalt.

Häusliche Gewalt

Die Zahl der Interventionen wegen häuslicher Gewalt ist um 45 Fälle (13.2%) zurückgegangen. Die Polizei hat insgesamt 296 Mal intervenieren müssen. In 68 Fällen hat es sich um Mehrfachinterventionen gehandelt, d.h. um Interventionen an die gleiche Adresse. In 58 Fällen ist eine Zwangsmaßnahme (Polizeihaft oder Polizeigewahrsam) in 11 Fällen eine Wegweisung gegenüber der Täterschaft verfügt worden. In 40 Fällen (13.5%) ist die Täterschaft weiblich. In 41.4% der Fälle war die Täterschaft ausländischer Herkunft.

Sexualdelikte

Bei den Sexualdelikten haben die Vergewaltigungen, 18 (+4), und die sexuellen Nötigungen, 22 (+9), zugenommen. In etwa gleich wie im Jahr 2006 sind die Zahlen betreffend die verbotene Pornografie (29) und der sexuellen Belästigung (39). Abgenommen haben die Zahlen bezüglich sexuellen Handlungen mit Kindern, 13 (-5), sowie Exhibitonismus, 12 (-10).

Betäubungsmitteldelikte

Im Jahr 2007 sind 2’927 Anzeigen wegen Widerhandlungen gegen das Betäubungsmittelgesetz erstattet worden, praktisch gleich viele wie im Vorjahr (-1.12%). 1'073 Anzeigen betreffen den illegalen Umgang mit Cannabis (-8.45%). Auf den Handel mit Betäubungsmitteln entfielen 319 (2006:335), davon 209 oder 65% auf Ausländer. Wie im Vorjahr ist die sichergestellte Menge an Heroin mit 4.7 kg relativ gering; dies insbesondere weil keine Sicherstellungen im Zusammenhang mit der Einfuhr von Heroin haben gemacht werden können.

Die Sicherstellungen beim Kokain bewegen sich mit 2.3 kg im Rahmen der Vorjahre. Deutlich abgenommen haben die Sicherstellungen beim Haschisch auf 2.8 kg (-60.9 kg) und beim Cannabis auf 20.5 kg (-83.3 kg). Stark zugenommen hat hingegen die Zahl der sichergestellten Pillen, Ecstasy auf 1'020 Stück (+874) und Methamphetamine auf 27'611 (+27'609).

Diese Zunahmen erklären sich vor allem dadurch, daß in zwei Verfahren große Mengen sichergestellt worden sind. Der Betrag des gesamthaft im Zusammenhang mit illegalem Betäubungsmittelhandel sichergestellten Bargeldes ist deutlich, auf 192'820 Franken (-370'446 Franken), zurückgegangen. Die Zahl der Drogentoten ist auf 8 angestiegen (-3).

  Redaktion Polizei-Schweiz       18 Februar, 2008 03:16