Polizei Schweiz
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Bern: Mutmaßliche Aids-Ansteckungen durch Heiler / Berne Be: Suspicion de contamination du HIV par un guérisseur

Die Kapo Bern, die in den vergangenen Jahren bereits mehrfach wegen schlechter Kommunikation ihres Mediendienstes in sogar schweizweite Schlagzeilen geraten war, muß einmal mehr versuchen, "Mißverständnissen" entgegenzuwirken. Was an und für sich lobenswürdig ist, wirft dennoch die Frage auf, warum es die Kapo Bern nicht schafft, gleich so berichtzuerstatten, daß erst gar keine Mißverständnisse und "falschen Gerüchte" aufkommen.

Die Meldung der Kapo Bern: Die Untersuchungsbehörden nehmen Stellung zur Berichterstattung der letzten Tage in den Medien. Die vorliegende Information erfolgt, um Mißverständnissen und der Entstehung falscher Gerüchte vorzubeugen.

Seit Februar 2005 ist eine Voruntersuchung gegen einen Heiler in Bern hängig. Ihm wird mehrfache vorsätzliche schwere Körperverletzung und das Verbreiten menschlicher Krankheiten vorgeworfen. Es besteht der Verdacht, der Angeschuldigte habe in der Zeit von zk. 2001 bis 2005 mindestens 15 Personen vorsätzlich mit HIV infiziert.

Die Frage, wie viele Menschen betroffen sind, sowie die Umstände ihrer Ansteckung/Infizierung sind Gegenstand der noch laufenden Ermittlungen. Aus den gesamten Unterlagen des Falles gibt es jedoch keinen Hinweis darauf, dass jemand durch eine korrekt durchgeführte Akupunktur angesteckt worden wäre.

Die lange Dauer der Voruntersuchung hat u.a. folgende Gründe:

  • Zurzeit sind 19 Personen bekannt, welche mit dem Angeschuldigten Kontakt hatten und mit HIV infiziert sind. In jedem einzelnen Fall muß sorgfältig geprüft werden, ob die Ansteckung durch den Angeschuldigten verursacht wurde, oder ob es dafür andere Ursachen gibt.
  • Erst im Verlauf der Voruntersuchung wurden – verteilt über Jahre – sukzessiv die Namen der Personen bekannt, welche mit HIV infiziert sind und nach ihren eigenen Darstellungen Kontakte mit dem Angeschuldigten gehabt haben. Auch im laufenden Jahr 2010 konnten noch solche Personen ermittelt werden.
  • Die Patientenliste, welche das Berner Inselspital der Untersuchungsbehörde zukommen ließ, war – aus Rücksicht auf die Rechte und Interessen der Patienten – anonymisiert und enthielt deshalb keine Namensangaben. Solange der Untersuchungsbehörde keine Angaben über die Betroffenen zur Verfügung standen und folglich von ihnen auch keine Aussagen über die Umstände der Ansteckung und ihre Kontakte zum Angeschuldigten vorlagen, fehlte es an Ermittlungsansätzen, konkreten Verdachtsmomenten und verwertbaren Beweisgrundlagen.
  • Einige der HIV-infizierten Personen sehen keinen Zusammenhang zwischen ihrer Ansteckung und ihren Kontakten zum Angeschuldigten.  
  • Weitere gutachterliche Abklärungen sind zurzeit noch im Gange. Je nach Ergebnis dieser Abklärungen werden allenfalls noch ergänzende Ermittlungen durchgeführt werden müssen.
  • Aus heutiger Sicht kann mit einem Abschluß der Voruntersuchung in der ersten Jahreshälfte 2011 gerechnet werden.

Dass bisher keine Information der Öffentlichkeit stattfand, ergibt sich aus dem Grundsatz der geheimen Voruntersuchung, wie Art. 69 des bernischen Gesetzes über das Strafverfahren vorschreibt. Zudem wünschten und verlangten mehrere der mit HIV infizierten Personen explizit diskreten Umgang mit ihren Daten.

Das öffentliche Interesse an einer Information während der bisherigen Voruntersuchung war mit den Interessen der Betroffenen abzuwägen. Dazu gehörten nicht nur die Anliegen der mutmasslichen Opfer, sondern auch der Grundsatz der Unschuldsvermutung.

Weiter durfte der Ermittlungszweck der Voruntersuchung nicht gefährdet werden. Insbesondere war bei der Interessensabwägung auch zu berücksichtigen, dass für die Zeit nach 2005 keine Fälle von Neuansteckungen mehr bekannt geworden sind.


Les autorités d'instruction prennent position à propos des articles parus ces derniers jours dans la presse. La présente information réside d'un malentendu et de la formation de rumeurs.

Depuis février 2005, une instruction préalable à l'encontre d'un guérisseur exerçant à Berne est en cours. Les faits qui lui sont reprochés sont: récidives de lésions corporelles graves avec préméditation et de propagation d'une maladie de l'homme. Il existe un soupçon selon lequel l'inculpé aurait entre 2001 et 2005 infecté au moins 15 personnes par le virus HIV. Combien de personnes en tout ont été infectées/contaminées et leur état de santé sont l'objet d'une enquête en cours. Selon tous les documents à disposition, il n'existe aucune information indiquant qu'une personne aurait été contaminée à la suite d'une séance d'acuponcture pratiquée dans les règles.

L'instruction préalable a été menée sur une longue période pour plusieurs raisons:

  • Pour l'instant, il apparaît que 19 personnes ayant eu un contact avec l'inculpé ont été infectées par le virus HIV. Chaque cas doit être examiné de manière attentive afin de déterminer si l'infection a été provoquée par l'inculpé ou si elle est due à d'autres causes.
  • Ce n'est que durant l'instruction préalable – qui s'étale sur une longue période –  que les noms des personnes ayant été infectées ont été connus. Le lien avec l'inculpé a été fait au travers de leurs informations. Encore en 2010, des personnes sont interrogées.
  • La liste des patients que l'hôpital de l'Ile à Berne a mise à la disposition des autorités d'enquête était – dans le but de protéger les droits et l'intérêt des patients – anonyme et ne contenait donc aucun nom. Tant que les autorités d'instruction n'avaient aucune information à disposition sur les personnes concernées ainsi qu'aucune déclaration concernant les circonstances de leur infection et leur contact avec l'inculpé, il manquait à la procédure d'enquête des soupçons concrets ainsi que des preuves tangibles.
  • Certaines personnes ayant été infectées ne voient aucun lien entre leur infection et l'inculpé.
  • D'autres expertises sont encore en cours. Suivant les résultats des expertises, il sera décidé si des enquêtes complémentaires sont nécessaires.
  • Au jour d'aujourd'hui, il apparaît que l'instruction préalable touchera à sa fin durant la première moitié de 2011.

La non communication au publique qui a prévalu jusqu'à aujourd'hui visait à préserver le secret de l'enquête préalable comme l'indique l'art. 69 du code de procédure pénal bernois. De plus, plusieurs personnes ayant été infectées ont souhaité une totale discrétion.

  Redaktion Polizei-Schweiz       8 Juni, 2010 23:40