Zürich ZH – 24 Verkehrstote
Die Kantonspolizei Zürich hat am Mittwochvormittag (11.03.2020) die Zahlen der Verkehrsunfallstatistik 2019 präsentiert. Der Gesamtüberblick des Kantons Zürich (inklusive Städte Zürich und Winterthur) im vergangenen Jahr zeigt eine Abnahme bei den Gesamtunfallzahlen gegenüber 2018. Im Fünfjahresvergleich ist demgegenüber eine leichte Zunahme bei den Verkehrsunfällen zu verzeichnen, doch wurden dabei weniger Personen schwer verletzt oder getötet.
Etwas mehr Unfälle als 2014–2018; jedoch weniger Schwerverletzte und Tote
Insgesamt ereigneten sich 2019 auf dem ganzen Kantonsgebiet 16‘247 polizeilich registrierte Unfälle. Dies sind rund 6% mehr als der Durchschnittswert der Jahre 2014-2018. Im Vergleich zum Fünfjahresmittel wurden demgegenüber weniger Personen schwer verletzt oder getötet.
Gegenüber dem Vorjahr 2018 haben sich weniger Verkehrsunfälle ereignet, und die Zahl der Schwerverletzten ist von 626 auf 565, diejenige der Toten von 33 auf 24 gesunken. Die Zahl getöteter Personen war damit lediglich in den Jahren 2016 und 2017 mit je 22 Toten tiefer als 2019.
Unfallursachen und Verunfallte
Auch 2019 waren wiederum rund 80% aller schwerverletzten oder getöteten Verkehrsteilnehmenden sogenannte „schwache Verkehrsteilnehmende“ wie Zufussgehende und Zweiradfahrende, die nicht von umfangreichen Schutzsystemen wie die PW-Lenkenden profitierten. Verglichen mit dem Fünfjahresmittel 2014 – 2018 waren die schweren Unfälle 2019 erfreulicherweise jedoch in allen Kategorien, ausgenommen bei den E-Bikes, rückläufig. Hier war erneut eine starke Zunahme um 32 Schwerverletzte oder Getötete zu verzeichnen. Anzumerken ist jedoch, dass rund 60% Prozent aller schweren Zweiradunfälle selbstverschuldet sind. Auffällig ist, dass sich die Altersstruktur der verunglückten E-Bikenden verändert hat. Waren es bis vor wenigen Jahren fast ausschliesslich Senioren und Seniorinnen, die vor allem schwer verunfallten, war 2019 ein starker Anstieg der Unfälle fast bei allen Altersgruppen festzustellen. Dies dürfte – neben den wetterbedingten Umständen – mit einem veränderten Mobilitätsverhalten der Bevölkerung zu erklären sein, da das E-Bike nicht mehr nur als Freizeit oder Sportgerät benutzt wird, sondern auch vermehrt zur Bewältigung des Arbeitswegs dient.
Massnahmen zur Verbesserung
Die Analyse der Unfallörtlichkeiten sowie der Unfallursachen und -typen bei schweren Verkehrsunfällen ist Voraussetzung für das Ergreifen geeigneter Massnahmen, um die Verkehrssicherheit weiter zu verbessern. Dafür stehen gezielte präventive und repressive Instrumente sowie Mittel zur Verbesserung der Infrastruktur zur Verfügung.
Zur Bekämpfung von schweren Verkehrsunfällen ist es zwingend, die polizeiliche Repression weiterhin auf die Hauptunfallursachen wie Ablenkung, Fahrunfähigkeit und Geschwindigkeit zu richten. Hinsichtlich der E-Bike-Unfälle im Besonderen wird hauptsächlich auf Prävention gesetzt. Neben der bewährten und seit 2015 laufenden Kampagne „weniger Seniorenunfälle“, die weitergeführt wird, wurden ergänzend drei Kurzfilme zum Thema E-Bike, mit dem Titel «Mached Sie’s besser!» produziert, in welchen die Aspekte Ausrüstung, Regeln sowie Fahrtechnik erläutert werden. Insbesondere die 40- bis 65-jährigen E-Bikenden sollen so auf die Gefahren aufmerksam gemacht und zu korrektem Verhalten aufgefordert werden.
Kapo ZH