Polizei Schweiz
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Schweiz – Schadsoftware: Vorsicht ist geboten

Bei der Verbreitung von Schadsoftware via E-Mail versuchen Kriminelle vermehrt, ihre Opfer gezielt anzugreifen.

Dabei sind nicht mehr nur ausschliesslich Windows Benutzer im Visier. In den vergangenen Wochen, hat die Melde- und Analysestelle Informationssicherung MELANI verschiedene Schadsoftware-Wellen beobachtet, welche sich gezielt gegen Schweizer Nutzende des Betriebssystems MacOS, das von Apple entwickelte Betriebssystem, richteten. Es ist deshalb wichtig in Erinnerung zu rufen, dass unabhängig vom verwendeten Betriebssystem und für alle Nutzenden Vorsicht geboten ist.

Die Tendenz spezifische Systeme anzugreifen, um eine darauf zugeschnittene Schadsoftware zu platzieren ist nicht neu. So wurde beispielsweise bei den Angriffen gegen Bezahlsysteme vor einigen Monaten beobachtet, dass Schadsoftware den Computer auf das Vorhandensein bestimmter Offline Zahlungssysteme untersuchte. War das entsprechende Programm auf dem Computer vorhanden, wurde anschliessend ein darauf zugeschnittener Schadcode gesendet (siehe MELANI Newsletter vom 25.7.2016 Offline Zahlungs-Software im Visier von Hackern – Schweizer Unternehmen betroffen). Die Tendenz gezielter Schadsoftware hat sich in den letzten Wochen bestätigt mit einem grösser werdenden Interesse der Cyber-Kriminellen an Benutzern des Betriebssystems MacOS. So wurden in den letzten Wochen verschiedene E-Mail Wellen beobachtet, mit welchen versucht wurde Schadsoftware im Anhang spezifisch für das vom Opfer verwendete Betriebssystem zu verbreiten. Solche E-Mails geben normalerweise vor, von bekannten Firmen zu stammen, was mittlerweile ein bekannter Modus Operandi ist (Siehe MELANI Newsletter: Zunehmender Missbrauch der Namen von Bundesstellen und Firmen) . Die letzten beobachteten Versionen enthielten einen Anhang in Form einer ZIP-Datei, welcher eine detaillierte Rechnung einer angeblichen Bestellung hätte enthalten sollen. Einmal geöffnet, versuchte das Schadprogramm aber den Bankentrojaner Retefe zu installieren. Retefe ist ein in der Schweiz gut bekanntes Schadprogramm, das aber bislang von den Angreifern nur gegen das Windows Betriebssystem eingesetzt wurde.

Um nun die E-Mails gezielt zu versenden und das Betriebssystem eines bestimmten Opfers zu eruieren, versuchen die Kriminellen in einem ersten Schritt ein unverdächtiges E-Mail zu senden, das diese Information automatisch an den Angreifer sendet. Auch dieser Typ E-Mail kommt angeblich von einer bekannten Firma und gibt vor, unter verschiedenen Vorwänden eine Kontaktaufnahme machen zu wollen. Das E-Mail enthält einen kurzen Text oder in anderen Fällen nur die Kontaktdaten der vorgegaukelten Firma.

Die E-Mail enthält in Wirklichkeit aber ein kleines für den Mail-Empfänger fast unsichtbares Bild (1×1 Pixel). Wenn dieses Bild heruntergeladen wird (was abhängig von der E-Mail Konfiguration auch automatisch geschehen kann), wird eine Verbindung mit dem Server des Angreifers aufgebaut, auf welchem das Bild abgespeichert ist, und automatisch verschiedenste Informationen der Computerkonfiguration, unter anderem auch Informationen zum verwendeten Betriebssystem (generell der User Agent), übermittelt. Die Kriminellen erhalten so die Möglichkeit, die E-Mail-Adresse mit der Computerkonfiguration in Verbindung zu bringen. In einem zweiten Schritt senden sie ein E-Mail , welches auf das entsprechende Betriebssystem zugeschnitten ist.

  Redaktion Polizei-Schweiz       15 Juni, 2017 03:29