Polizei Schweiz
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Zermatt VS – Explosion in Berghütte – 1 Person schwer verletzt – Nachtrag

Am 19. Dezember 2016 um 11:00 kam es in der Gaststube der Gandegghütte
zu einer Explosion. Eine Angestellte wurde dabei schwer verletzt.

Eine 30-jährige deutsche Angestellte befeuerte am Morgen den Kaminofen in der
Gaststube. Gegen 11:00 begab sich die Frau erneut zum Holzofen um nach dem Feuer
zu sehen. Dabei bemerkte sie ein angelehntes Holzstück am Sichtfenster der Kamintüre.
Mit einem Metallstück, das unter der Abluftregulierungsklappe eingespannt war,
beabsichtigte sie das brennende Holzstück weiter in den Ofen zu schieben. Kurz nach
dem Kontakt mit dem glühenden Stück Holz detonierte der Metallzylinder in der rechten
Hand der Frau.

Schwer verletzt wurde das Opfer mit einem Helikopter der Air Zermatt ins
Universitätsspital (CHUV) nach Lausanne geflogen.
Bei der Spurensicherung durch Spezialisten des WFD des Forensischen Institutes Zürich
(Wissenschaftlicher Forschungsdienst) und der KTA (kriminaltechnische Abteilung) der
Kantonspolizei Wallis wurden unter anderem Schmauchspuren und Metallsplitter
sichergestellt.

Beim detonierten Objekt, handelte es sich um einen rostigen Metallzylinder. Das Stück
Metall wurde einige Tage vorher von der Betriebsangestellten im Erdgeschoss der
Gandegghütte gefunden. Der Durchmesser des Zylinders betrug ungefähr 2-3 cm
(Zweifrankenstück), die Länge zirka 15 cm. Es waren weder Beschriftungen noch
Gravuren an sichergestellten Überresten des Zylinders ersichtlich. Das Metallstück wies
an einem Ende eine Kerbung auf.

In den Schmauchspuren wurde unter anderem Nitroglycerin und Spuren von Pikrinsäure
nachgewiesen. Zusätzlich konnte in den Schmauchproben eine ungewöhnliche
Bleikonzentration festgestellt werden. Die Form der Splitter deutet auf die Explosion eines
brisanten Sprengstoffes hin.
Bis zum Ersten Weltkrieg wurden im Ausland unter anderem Granaten mit Pikrinsäure als
Explosivstoff gefüllt. Beim detonierten Objekt könnte es sich um einen alten militärischen
Munitionsbestandteil gehandelt haben.

Zeugenaufruf:

Im Rahmen der Ermittlungen bittet die Staatsanwaltschaft des Kantons Wallis Personen,
die Angaben zum Metallzylinder oder andere sachdienliche Hinweise machen können,
sich bei der Einsatzzentrale der Kantonspolizei Wallis, Telefon 027 326 56 56, zu melden.

  Redaktion Polizei-Schweiz       16 März, 2017 10:50