Polizei Schweiz
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Zürich ZH – Selfie-Bärin Jeta in Albanien gerettet

Für Selfie-Bärin Jeta und Vergnügungspark-Bärin Luna, die in Albanien jahrelang in qualvoller Gefangenschaft leben mussten, ist die Zeit des Leidens endlich vorbei. Ein Team der internationalen Tierschutzorganisation VIER PFOTEN konnte die Bärinnen vergangenen Dienstag und Mittwoch in Kooperation mit dem albanischen Umweltministerium und den lokalen Behörden retten und sie vorübergehend in den Zoo von Tirana bringen.
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Die Selfie-Bärin Jeta kann nach Ihrer Rettung endlich ohne Ring in der Nase leben. ©VIER PFOTEN

Im Zoo Tirana werden Luna und Jeta über den Winter untergebracht, gut ernährt und medizinisch versorgt. Im kommenden Frühjahr werden beide dann ihr endgültiges Zuhause in dem von VIER PFOTEN geführten BÄRENWALD Prishtina im Kosovo beziehen. „Das albanische Umweltministerium und die Behörden vor Ort haben die Rettung von Luna und Jeta tatkräftig unterstützt. Dafür danken wir ihnen sehr“, so Julie Stillhart, Länderchefin von VIER PFOTEN Schweiz. „Die beiden sind nun endlich in Sicherheit. Im Zoo Tirana werden sie in den nächsten Monaten von Zootierpflegern in Absprache mit VIER PFOTEN versorget und aufgepäppelt.“

Selfie-Bärin Jeta
Jeta wurde von ihrem Besitzer jahreland im Sommer bei sengender Hitze an einer Kette, die an einem Ring durch ihre Nase befestigt war, über albanische Strände und durch Städte geführt und Leuten für kleine Geldbeträge als Motiv für ein Selfie angeboten. Jeder Zug an der Kette bedeutete für die etwa 15 Jahre alte Bärin starke Schmerzen. Wenn sie nicht gerade arbeiten musste, fristete sie ihr Dasein auf blossem Beton, angekettet in einem Verschlag neben dem Haus ihres Besitzers in Korca. Am vergangenen Mittwoch konnte sie mit tatkräftiger Hilfe der albanischen Behörden von VIER PFOTEN befreit werden. Das Tierärzteteam von VIER PFOTEN betäubte die Bärin, versah sie mit einem Mikrochip, entfernte den Metallring aus ihrer Nase und untersucht sie. Es stellte sich heraus, dass die nahezu zahnlose Bärin mehrere blutende Löcher in ihrer Nase hat, unterernährt ist und an einer Augenkrankheit leidet. Trotz ihres geschwächten Zustands konnte Jeta die Reise zum Zoo in Tirana antreten.

Vergnügungspark-Bärin Luna
Luna lebte in einem winzigen, schmutzigen Käfig auf dem Vergnügungspark Aulona in Vlore im Süden Albaniens. Ständig war die etwa drei bis vier Jahre alte Bärin schutzlos der Witterung und ohrenbetäubendem Lärm durch Musik, Besucher und laute Fahrgeschäfte ausgeliefert. Vergangenen Dienstag konnte das VIER PFOTEN-Team in Anwesenheit von Polizei und dem örtlichen Veterinärinspektor die Bärin betäuben, untersuchen, mit einem Mikrochip versehen, und sie dann in einer Tierambulanz in den Zoo von Tirana bringen. Einige Zeit zuvor war das Tier von den albanischen Behörden bereits formal beschlagnahmt worden. Dennoch war beim Besitzer vor Ort viel Überzeugungsarbeit nötig, um Luna schliesslich übernehmen zu können.

Im Frühjahr 2017, sobald der Bau neuer Gehege im BÄRENWALD Prishtina im Kosovo (Informationen BÄRENWALD Prishtina) abgeschlossen ist, wird VIER PFOTEN Luna und Jeta dorthin bringen. Im BÄRENWALD werden sie zusammen mit 16 kosovarischen ehemals leidenden Restaurant-Bären und den drei in diesem Jahr von VIER PFOTEN aus Albanien geretteten Bären Tomi, Pashuk und Gjina in grossen, naturnahen Freigehegen professionell betreut und bis zu ihrem Lebensende ein glückliches Bärenleben führen dürfen.

Noch immer leiden in Albanien 40 bis 50 Bären
„Wir sind sehr glücklich darüber, dass Luna und Jeta nun nicht mehr leiden müssen. Am Ziel sind wir aber noch nicht angelangt. In Albanien leiden schätzungsweise noch immer 40 bis 50 Bären unter schlimmsten Haltungsbedingungen. Wir hoffen daher sehr, dass das albanische Umweltministerium den im September angekündigten Bau einer Bären-Auffangstation im Mount Nationalpark Mali Dajti in der Nähe von Tirana möglichst schnell umsetzen kann. VIER PFOTEN berät das Ministerium gern bei der Planung und Umsetzung des Bauvorhabens“, so Stillhart.

Um eine nachhaltige Lösung für alle Bären in Albanien zu schaffen, ist neben einer Auffangstation ausserdem auch eine konsequente Umsetzung geltender Gesetze und ein Verbot der Privathaltung von Bären nötig. VIER PFOTEN hatte daher im August eine Online-Petition (www.savethesaddestbears.com) gestartet, die bereits von knapp einer Viertelmillion Menschen weltweit unterschrieben wurde. Die Petition soll den albanischen Umweltminister Lefter Koka darin bestärken, den Schutz von wildlebenden und in Gefangenschaft gehaltenen Bären zu verbessern.

  Redaktion Polizei-Schweiz       17 November, 2016 11:52